Sozialer Tag bei der Tafel Kempten
Die letzten Schultage vor den Sommerferien nutzte die städtische Realschule in Kempten, um den Schülern soziale Verantwortung beizubringen – davon profitierte auch die Tafel der Stadt.
Moritz Beyrer aus der 9. Klasse durfte als „Tafel-Praktikant“ einen Tag lang die Arbeit eines ehrenamtlichen Mitarbeiters begleiten. Das Projekt für den „Sozialen Tag“ hatten sich die Schüler zuvor selbstständig ausgesucht. Gleich mehrere seiner Mitschüler hätten sich für den Tag bei der Tafel Kempten interessiert, erzählte Moritz Beyrer. „Auf dem Beifahrersitz hat aber leider nur eine Person Platz“, scherzte Tafel-Koordinator Markus Wille, der sich über das große Interesse freute.
Vormittags machte sich Beyrer – ausgestattet mit einer Tafel-Weste und einer gehörigen Portion Motivation - gemeinsam mit Fahrer Manfred Wirtz auf den Weg, um bei Bäckereien, Supermärkten und Discountern Lebensmittelspenden abzuholen. Zwei volle Ladungen konnten die beiden an diesem Tag mit dem Kühllaster einsammeln. Nach dem Aussortieren brachte das Abholteam, an diesem Tag bestehend aus den ehrenamtlichen Tafel-Fahrern Manfred Wirtz und Winfried Kappeler sowie "Praktikant" Moritz Beyrer, die Waren in die Tafel-Ausgabestelle St. Mang.
Dort wurden die gesammelten Spenden von weiteren fleißigen Helferinnen und Helfern entgegengenommen und einsortiert. Rund 20 bis 50 Kunden kommen täglich ab 12 Uhr in die Ausgabestelle, um für sich und ihre Familien Lebensmittel für den Tagesbedarf selbst auszusuchen. Das Warenangebot reicht von Obst und Gemüse über Backwaren, Milchprodukte, Wurst und Käse bis hin zu Tiefkühlprodukten und Hygieneartikeln.
Neue Erfahrungen gemacht, gute Taten vollbracht und dabei auch noch Spaß gehabt: „Der Tag hat mir sehr gut gefallen“, bekräftigte Moritz Beyrer im Nachhinein. Auch Tafel-Koordinator Markus Wille freut sich über solch sinnvolle Aktionen von Schulen und Einrichtungen. „Den Kindern wird schon im jungen Alter beigebracht, soziale Verantwortung für die Mitmenschen zu übernehmen, denen es vielleicht nicht so gut geht wie einem selbst.“