Notärzte und Rettungsdienst trainieren gemeinsam für den Ernstfall
„Skill & Grill“ im Sonthofer Rotkreuzhaus
Unter dem Motto „Skill & Grill – wer gemeinsam rettet, sollte auch gemeinsam trainieren“ kamen rund 40 Mitarbeitende des Rettungsdienstes des BRK Oberallgäu und der Johanniter sowie Notärztinnen und Ärzte der Notarztgruppe Oberallgäu und des Klinikverbunds Allgäu im BRK-Haus in Sonthofen zusammen. Bei der Veranstaltung ging es nicht nur darum, notfallmedizinische Fähigkeiten (Skills) zu trainieren, sondern auch um die Möglichkeit zum zwischenmenschlichen Miteinander außerhalb von Einsätzen.
Im dreistündigen „Skill“-Teil durchliefen die Teilnehmenden vier Trainingsstationen. Hier wurden seltene, aber potenziell lebensrettende Maßnahmen trainiert, wie zum Beispiel das Stoppen starker Blutungen an schwer zugänglichen Körperstellen durch sogenanntes „Wound Packing“, der Einsatz von tragbaren Ultraschallgeräten (eFAST), die Simulation einer Geburt außerhalb der Klinik unter Anleitung einer Hebamme, sowie das gezielte Atemwegsmanagement durch Entlastungspunktion und Mini-Thorakotomie. Die Szenarien wurden so realitätsnah wie möglich gestaltet, so konnten beispielsweise bestimmte Prozeduren an Schweinepräparaten trainiert werden.
Nach den intensiven Übungen rückte in den Abendstunden der persönliche Austausch in den Vordergrund. Beim gemeinsamen Grillen bot sich die Gelegenheit, mit den Kollegen ins Gespräch zu kommen, um Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen. „Bei Einsätzen bleibt oft keine Zeit, sich besser kennenzulernen. Mit dem `Skill & Grill´ wollen wir eine Möglichkeit des fachlichen und vor allem auch zwischenmenschlichen Austauschs schaffen. In unserem Arbeitsbereich, in dem es neben der Fachkompetenz auch auf eine sehr gute Teamarbeit ankommt, ist dies besonders wichtig“, sagt Andreas Jörg, Wachleiter der BRK-Rettungswache Sonthofen. Organisiert wurde die Fortbildung durch Notärzte des Klinikverbundes Allgäu (Standorte Kempten/Immenstadt) gemeinsam mit dem Organisationsteam der BRK-Rettungswache Sonthofen.
Eine Besonderheit der Veranstaltung war auch der äußerst geringe Teilnahmebeitrag. Andreas Jörg: „Vergleichbare Veranstaltungen sind deutlich teurer. Dass wir die Fortbildung zu einem solch niedrigen Preis und damit für viele zugänglich anbieten konnten, haben wir zum großen Teil unseren Sponsoren zu verdanken, die die Kosten für Ausbildungsmaterialien, externe Dozenten und das Catering übernommen haben. GE Health Care stellte die Sonogeräte bereit. Die Firma Meier Medizintechnik steuerte das Material für das Wound Packing bei. Die Polizeihochschule Villingen-Schwenningen entsandte einen Einsatztrainer für taktische Verwundetenversorgung als Dozenten. Die Firmen Allgäuer Alpenwasser, Engelbräu Brauerei und Lohnschlachterei Schönberg sponserten die Verpflegung.