Sind die Hygienekonzepte aufgegangen?
BRK zieht Zwischenbilanz
Das BRK betreibt in Kempten zwei Tafelläden, die Wärmestube und einen Kleiderladen. Seit einiger Zeit laufen alle diese Dienste wieder weitgehend im Normalbetrieb, allerdings mit corona-bedingten Sonderregelungen und Einschränkungen. Nun ziehen die Verantwortlichen eine erste Zwischenbilanz, ob sich die Hygienekonzepte bewährt haben.
In den Tafelläden gelten seit der Wiedereröffnung die Hygieneauflagen des Einzelhandels. Also: Mund-Nase-Schutz tragen, Hände desinfizieren, Abstand halten. Vor den Läden gelten ebenfalls Abstandregeln und innen ist nur eine bestimmte Anzahl an Kunden erlaubt. „Wir halten alle dazu an, alleine zu kommen. Die Einkaufszeit beträgt pro Person 5 Minuten“, ergänzt Markus Wille, der Koordinator der Kemptner Tafelläden des BRK. „Das Anstehen vor der Türe hat sich mittlerweile eingespielt, allerdings anders, als von uns geplant. Wir haben auf dem Gehweg Klebestreifen mit den möglichen `Standpunkten´ angebracht, aber das klappte gar nicht. Weil viel Platz rund um den Laden ist, holen sich die Kunden nun ihre Nummer - die müssen alle im Losverfahren ziehen, in dieser täglich neuen Reihenfolge werden die Kunden eingelassen - und warten in zulässigen Kleingruppen, bis sie aufgerufen werden.“ Er hat einen weiteren Effekt beobachtet: „Die Kunden sind mehr geworden.“ Waren es früher durchschnittlich 25 bis 30 Personen pro Tag, so seien es heute bis zu 40.
Die Wärmestube des BRK wurde erst Mitte Juni nach einem Umbau wiedereröffnet (während der Schließung hatten die Helfer jeden Tag vor dem Eingang warmes Mittagessen ausgegeben). Auch hier gelten strenge Hygieneregeln. „Die Essensausgabe erfolgt momentan nur mit Anmeldung und in zwei Schichten“, erklärt Amelie Lang, die die Wärmestube und Übernachtungsstelle leitet. „Dazwischen desinfizieren wir den Gastraum und die Sanitärbereiche. Während dieser 30-minütigen Pause werden die Essen in den Einmalbehältnissen ausgegeben. Es gibt neue Regeln, wie etwa, dass die Gäste den Raum einzeln verlassen müssen und einiges mehr. Ansonsten gelten bei uns die Hygienevorschriften wie überall in der Gastronomie.“ Alle MitarbeiterInnen in den Tafelläden und der Wärmestube stünden hinter den gültigen Vorschriften und mittlerweile würden sich auch fast alle Kundinnen und Kunden an die Hygienevorgaben halten, sagen Markus Wille und Amelie Lang einhellig.
Susanne Kultus, die die Kleiderläden des BRK in Kempten und Immenstadt leitet, hält ebenfalls großes Lob für die Kundschaft bereit. „Nach knapp vier Wochen, die der Kleiderladen in Kempten nun wieder geöffnet ist, kann ich mich nur äußerst positiv äußern. Die Kunden freuen sich, dass sie wieder bei uns einkaufen können. Alle halten sich sehr respektvoll an die Vorschriften. Selbst die Zeitbegrenzung auf 20 Minuten zum Einkauf wurde verständnisvoll hingenommen - es gab nicht eine Diskussion.“ Auch das anfängliche logistische Problem durch das extrem hohen Aufkommen der Spenderware, sei mittlerweile gelöst. „Weil es mehr als gut angelaufen ist, haben wir am 1. Juli auch unseren Laden in Immenstadt wieder eröffnet.“